2010 2011 2012

Die Noisy Night 2011 wurde u.a. im Wochenkurier angekündigt.


Bei der Noisy Night am Samstag, 10. Dezember 2011 im VfL Vereinsheim Schützenhof spielten:

Not Bad mussten leider kurzfristig absagen.


Christel R. Radix schrieb dazu in der Westfälischen Rundschau:

Vorweihnachtliche Fete

Saal bebte bei Noisy Night

Schwerte. Veteranen der Schwerter Musikerszene feierten am Samstag mit nahezu 200 Gästen im Schützenhof ihre vorweihnachtliche Fete, die Noisy Night. Vier Bands - eine musste wegen Erkrankung des Sängers kurzfristig absagen - und ein Solist verbreiteten Stimmung und gute Laune bei dem Publikum.

Schlag auf Schlag

Mehr als 20 Musiker wechselten ohne große Umbaubaupausen Instrumente, Musikrichtungen und Rhythmus und überzeugten allesamt mit ihrer handgemachten Musik. Auf die Route 66 ging's zu Beginn mit der Champagner & Reefer Band um die Schwerter Rock-Urgesteine Wom Wendt und Uli Ohm. Bereits zum 15. Mal, seit 1997 spielte die Bluesband bei der Noisy Night. Wie jedes Jahr durfte natürlich nicht das Muddy Waters-Stück "Hoochie Coochie Man" fehlen, mit dem sie - wie Wom Wendt aus dem Nähkästchen plauderte - mittlerweile den Tanztee im Altenheim eröffnen. Mit Ersatz-Drummer Hartmut Schlecker begeisterten die vier gut aufgelegten Herren mit Blues der Extraklasse.

Schier aus dem Häuschen waren nicht nur die Fans der Glamrock-Band Rick Rock um Sänger Rainer "Rick" Lissner, die als Zweite am Start waren. Bei den Songs von T. Rex oder Slade, Musik aus den 1980er Jahren, zeigte sich das Publikum äußerst text- und taktsicher. Die im Vorfeld von der Band verteilten Leuchtbänder, die sich die Fans umgebunden hatten, brachten den Saal zum Leuchten.

Und dann kam "Er". Eingeflogen aus Hamburg, direkt von seinem Wohnsitz, dem Atlantik-Hotel, wie Moderator Frank Siewert preis gab: Udo Lindenberg. Zum Verwechseln ähnlich mit schwarzem Outfit, Sonnenbrille und den typischen Bewegungen präsentierte Carsten Bald die coole Rocklegende in der Vfl-Gaststätte. Ob Neues wie "Mein Ding" oder ältere Songs wie "Rock 'n' Roller" - Carsten Bald begeisterte die Musikfreunde vollends.

Nach Blues, Glamrock und Deutsch-Rock verbreitete die Reggae-Combo Kaya mit ihrem Gute-Laune-Sound Jamaica-Feeling. Die Band ließ Reggae-Größen wie Bob Marley oder Peter Tosh lebendig werden. Gut gelaunt musste der charismatische Sänger Daniel Engelmann und seine Band das Publikum nicht lange bitten, sich zu den rhythmischen Klängen zu tanzen.

Last but not least: Bei Sam Spade and the Bangers kochte der Saal, neue und alte Fans bildeten eine wabernde Masse - "Rockparty" war angesagt. "Das war der Top-Act des Abends", waren sich alle mit Rock-Urgestein "Tutti" Zastrow einig. Sam Spade alias Frank Siewert und seine Bangers zeigten nicht nur, dass sie Spaß an der Musik haben, nein, sie brachten das auch rüber. Ohne Zugabe durften die gestandenen Männer die Bühne nicht verlassen. Mit dem rockigen Weihnachtslied "Run run Rudolph" setzten sie einen Schlusspunkt unter einen gelungenen Abend, der den Gästen viel Spaß und auch ein Wiedersehen mit vielen Freunden und Bekannten aus der Schwerter Musikszene bot.

Die Ruhrnachrichten veröffentlichten hierzu eine Fotostrecke und schrieben dazu:

Im VfL-Fußballheim wurde richtig gerockt

SCHWERTE Von wegen besinnliche Weihnachten. Das war gestern. Am Samstagabend rockte Schwerte im VfL-Fußballheim in die Weihnachtszeit. Schuld daran: Die "Noisy Night", die mittlerweile genauso Tradition feiert wie ein Weihnachtsbaum an Heiligabend.

"Dieses Konzert ist eigentlich unsere Weihnachtsfeier", erklärte Frank Siewert, Chef des Events und Sänger der Band Sam Spade & the Bangers und fügte hinzu: "Es hat keinen kommerziellen Hintergrund. Wir machen an diesem Abend Musik von Freunden für Freunde."

Und das war deutlich zu spüren in dem dicht gefüllten Fußballvereinssaal. Über 150 Gäste genossen die weihnachtlich angehauchte Rock'n'Roll-Atmosphäre und wippten zu den Beats der Schwerter Rocker.

Über Jahrzehnte ist die Musikkultur in der Ruhrstadt gewachsen, immer mehr Bands sind entstanden und immer größer wurde der Wunsch, sich zu treffen, zusammen zu feiern und austauschen. Weil das - alle Jahre wieder - auf der Noisy Night, die früher übrigens Veteranentreff hieß, möglich ist, erfreut sich das Event immer größerer Beliebtheit.

"Man weiß immer, auch wenn man sich das ganze Jahr über nicht sieht, zur Noisy Night sehen wir uns wieder." Umso ausgelassener ist die Stimmung vor, auf und hinter der Bühne. Das Prinzip des Abends: Fünf Bands haben 30 Minuten Spielzeit und 15 Minuten Pause ihr Set aufzubauen.

Viele Personen auf engem Raum

Das bedeutet viele Personen auf engem Raum - und trotzdem ausgelassene Stimmung. "Wir helfen uns gegenseitig, leihen uns Instrumente oder Bandmitglieder aus", so Siewert begeistert.

Doch nicht jeder darf auf der Noisy Night auftreten: "Die Auswahl hängt davon ab, wie engagiert die Bands im Jahr waren und ob sie bereit sind, ohne Gage zu spielen." Mit diesem Abend soll nicht Geld gemacht oder Konkurrenz geschürt werden, sondern Freude bereitet und Freundschaften vertieft werden. Mit dabei fünf Schwerter Bands (Champagne & Reefer, Rick Rock, Udo Lindenberg alias Karsten Bald, Kaya, Sam Spade & the Bangers), die den Abend rockten.

Perfektes Udo Lindenberg-Double

Band Nummer sechs Not Bad konnte nicht auftreten, weil der Sänger erkrankte. Und obwohl keiner der Musiker herausstechen wollte - einer hat es trotzdem geschafft: Karsten Bald sorgte als perfektes Udo Lindenberg-Double für Furore und wurde zum Highlight des Abends. Bis tief in die Nacht feierten Musiker und Gäste zusammen die etwas andere Weihnachtsfeier.

Und um das Bild der coolen Rocker perfekt und aus Schwerter Musikern echte Rock'n'Roller zu machen, verriet Siewert: "Getrunken wird bei uns an diesem Tag schon ab 12 Uhr mittags. Da bauen wir selber unsere Bühne auf und feiern schon mal vor." Cool und lässig geht also auch in der Ruhrstadt zu. Ja, dann Prost auf den Schwerter Rock'n'Roll.

© Bernd Paulitschke